von Siegfried P. Rupprecht

Trauer, Trost und Zuversicht – unter diesem Motto stand das Kirchenkonzert der Stadtkapelle und der Sing- und Musikschule. Diese Gefühlswelt ließen die beiden Einrichtungen in der Pfarrkirche Maria, Königin des Friedens eindrucksvoll aufleben. Die überzeugenden Darbietungen wurden vom zahlreich erschienenen Publikum mit herzlichem Beifall honoriert.

Los ging es mit der Stadtkapelle unter ihrem neuen Dirigenten Markus Meyr-Lischka mit Ted Huggens Titel „Give Us Peace“. Das feierliche Stück lebte vor allem von den Solis der Trompeter Bruno Ott und Lothar Specht. Der Erwachsenenchor der Musikschule unter der Leitung von Robert und Susi Kraus wartete mit dem „Gefangenenchor“ aus Verdis Opernklassiker „Nabucco“ auf. Die Stimmen entfachten viel Esprit und Leidenschaft. Ebenso wie bei „Hymn“, einem Dauerbrenner der englischen Rockband Barclay James Harvest. Hier stand getragene Melodiösität im Mittelpunkt, ergänzt von einem eindringlichen Gitarrenspiel.
„Scarborough Fair“ ist eine alte englische Ballade. Die wurde von der Stadtkapelle in filigranen und zuweilen mystisch klingenden Bläserstrukturen vorgetragen. Etwas Besonderes hatte es mit dem Titel „When Gold In The Earth“ auf sich. Das Stadtkapelle-Mitglied Gernot Keller hatte nach dem Tod seiner Frau vor einem Jahr den Berliner Arrangeur Sigmund Goldhammer beauftragt, dazu ein irisches Klagelied für Orchester, Gesang und Dudelsack zu arrangieren. Das Stück hatte nun öffentliche Aufführungspremiere. Den Gesangspart übernahmen Alexandra Rehberger und Angie Hackenberg. Carina Polster von den Gersthofer Blasharmonikern ersetzte mit ihrem Sopransaxofon den Dudelsack. Dafür gab es lebhaften Applaus.

Von Windsäuseln und goldenen Schuhen

Nach vorne blickte zumindest textlich der Song „You Raise Me Up“, den der Klangkörper und die Vokalgruppe Cloudberries zu Gehör brachten. Er symbolisierte im Konzertmotto die Zuversicht. Mut und Hoffnung beinhaltete auch der von den Cloudberries und Gitarrist Martin Seliger präsentierte Titel „Only Hope“ von Jonathan M. Foreman.
In Martin Scharnagls Instrumentalstück „Mountain Wind“ forderte Moderator Rainer Schaller die Zuhörer auf, sich gedanklich auf einen Tag in den Westlichen Wäldern einzustimmen. Und mit etwas Fantasie konnte man tatsächlich musikalisch Blätterrauschen, Vogelgezwitscher und Windsäuseln ausmachen. Darauf präsentierte der Erwachsenenchor „Can You Feel The Love Tonight“, einen Blockbuster aus dem Disney-Film „Der König der Löwen“. Abgerundet wurde das Konzert mit einem Spiritual. „O! Them Golden Slippers“ handelte von einem Sklaven, der – völlig konträr zum Leben – zu seiner Hochzeit mit goldenen Schuhen erscheinen wollte.
Bei so viel Musikalität sowie engagiertem Spiel und Gesang ließ das Publikum die Akteure nicht ohne Zugabe ziehen . Den Gospelsong „Siyahamba“ servierten einmal mehr Chor und Musiker in harmonischer Eintracht und zugleich emotionaler Darbietung.