Musik verbindet. Dies verdeutlichten augenfällig die zahlreichen Orchester, Ensembles, Tanz- und Ballettgruppen beim Jahreskonzert in der ausverkauften Stadthalle. Das Publikum belohnte die Akteure mit viel Applaus.

Von Siegfried P. Rupprecht

Die Brass Band der Sing- und Musikschule Gersthofen spielte sich mit ihrem dynamischen Sound in die Herzen des Publikums. Foto: Siegfried P. Rupprecht

Das Jahreskonzert der Sing- und Musikschule Gersthofen in der vollbesetzten Stadthalle bot einmal mehr die Chance, junge Talente nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören. Die Schülerinnen und Schüler der Bildungseinrichtung nutzten diese Möglichkeit souverän. Sie versprühten auf der Bühne Kraft, Freude, Inspiration und Kreativität. Dabei stellten sie eindrucksvoll ihr Erlerntes auf hohem Niveau unter Beweis. Als Moderatorin fungierte Laura Härle, die informativ durch das rund zweistündige Programm führte.
Die Vielseitigkeit der Veranstaltung unterstrichen gleich eingangs die Sparten Musikalische Früherziehung und Musik erleben sowie das Nachwuchsorchester Young Sunny Mood im Zusammenspiel mit der Schülerkapelle Batzenhofen-Hirblingen und der Bläserklasse Gymnasium-Mittelschule. Während die Kleinsten unter der Leitung von Margarete Issy Wanner das Publikum mit „Du, hör mal zu“ aufforderten, interpretierten die Musikanten unter dem Dirigat von Gerhard Schuster spielfreudig unter anderem „Majestic March“ und „Ode an die Freude“. In nichts nachstanden die Geigen-Kids und Klavierschüler. Für einen schönen Kontrast sorgte Max Ammer mit seinem Solobeitrag von Brent Morgans Song „Gonna Be Okey“, den er mit Hingabe und Konzentration präsentierte.
Als brillant entpuppte sich das Streicherensemble von Ema Almeida. Antonin Dvoraks zweiter Satz aus der „New World Symphony“ gestaltete es zu einer lebendigen Farbkomposition, majestätisch und elektrisierend zugleich. Sunny Mood entführte in die mystische Welt von Harry Potter. Bei „Hogwarts‘ Hymn“ erzeugte der Klangkörper eine lange lyrische Linie bevor er mit Kraft und Stärke endete. „Hogwarts‘ March“ schloss sich ebenso unbeschwert und zielstrebig an wie die FCA-Hymne.

Das Märchenphantasie-Ensemble beließ es nicht bei einer rein instrumentalen Präsentation, sondern unterhielt mit viel Gesang, Bewegung und Show. Foto: Siegfried P. Rupprecht

Einen Höhepunkt lieferte die Brass Band der Musikschule. Das, was die Akteure unter der Leitung von Leonardo Dianori und Robin Tóth musikalisch servierten, war modern wie das pulsierende Leben und verkörperte Musik auf höchstem Level. Mit „Watermelon Man“ und „Know Your Enemy“ gelang der Truppe eine wunderbare, faszinierende und innovative Symbiose von Jazz, Soul und Beat. Die Herzen der Zuhörer eroberten aber auch das Akkordeonorchester und der Erwachsenenchor. Sie zelebrierten ein Beine wippendes Medley mit unvergessenen Songs der schwedischen Popgruppe Abba um Frieden und Harmonie, Vertrauen und Liebe.Eine abwechslungsreiche Reise ins Märchenland unternahm das Ensemble unter der Leitung von Sofia Gaidysheva. Mit den Songs „Der ewige Kreis“ und „Arabische Nächte“ (Solist Leonardo Dianori) und „Schnell weg“ (Solist Jakob Leitenmaier) leistete die Gruppe mit stimmungsvollen Songs und teils humorvollen szenischen Einlagen einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf ihr Projekt „Märchenphantasie“, das Anfang Mai drei Mal in der Region über die Bühne geht.

In puncto Kreativität und gesangliches Können überzeugte einmal mehr das Trio Cloudberries. Mit Songs von Billie Eilish und den Weather Girls sorgte es für beste Unterhaltung. Foto: Siegfried P. Rupprecht

Ebenfalls wie eine Eins stand die Big Band unter der Leitung von Christian Schmerder. Das Kollektiv brachte bei den Stücken „In The Stone“ und „Soul Bossa Nova“ die Einsätze dynamisch und voller Drive auf den Punkt. Ihr Können stellten zudem die Akkordeonjugend und die Spätlese mit den Stücken „Tango Fieber“ und „Voll cool“ unter Beweis. Abschließend zündete die Gesangsgruppe Cloudberries, begleitet unter anderem vom Duo Camino (Ema Almeida, Geige, und Pablo Diez, Klavier), mit den Songs „When The Party’s Over“ und „It’s Raining Man“ ein musikalisches Feuerwerk. Dessen Funken sprangen sofort auf das Publikum über, das die profihaften Darbietungen der Akteure mit stürmischem Beifall honorierte.
Das Jahreskonzert verdeutlichte aber auch, dass die Sing- und Musikschule nicht nur von Klang und Ton lebte. Der Kooperationspartner Dance Center No. 1 steuerte zu vielen Stücken ausdrucksstark eigene Choreografien bei, so unter anderem von Valentina Piperato, Janet Sartore, Natalie Böck und Benoit Favre, die nicht selten für Gänsehautmomente sorgten.