Raum für Fantasie und Spaß

Jahreshauptversammlung

Die Sing- und Musikschule Gersthofen führte ihre Schüler wieder spielerisch in die Welt der Musik, Töne und Rhythmik ein. Unser Bild zeigt (von links) Musikschulleiter Robert Kraus, Schatzmeisterin Maria Vogel, Vorsitzenden Armin Gaurieder sowie die für 40-jährige Vereinszugehörigkeit geehrten Angelika Beyer und Gerhard Schuster senior.

JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG / Die Sing- und Musikschule hat wieder Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Welt von Musik, Gesang und Ballett nähergebracht. Breiten Raum nehmen Kooperationen ein.

Der Sing- und Musikschule Gersthofen liegt nicht nur der Einzelunterricht am Herzen, sondern auch die Ensemblearbeit. Das ging deutlich bei der Jahreshauptversammlung im Saal der Musikschule an der Quellenstraße hervor.
Musikschulleiter Robert Kraus nannte auch den Grund dafür. „Die Schüler sollen ihr Erlerntes öffentlich präsentieren“, betonte er. Dabei sei es für ihn nicht so wichtig, Preise in Wettbewerben zu erspielen. „Der Schüler soll vielmehr in der Gruppe Spaß haben und dabei musikalisch wachsen.“
Großen Wert setzte die Einrichtung weiter auf Zusammenarbeiten. So gebe es Kooperationen mit der Stadtkapelle, mit dem Paul-Klee-Gymnasium, der Mittel- und Franziskusschule sowie der Internationalen Schule, aber auch mit den Musikvereinen Hirblingen, Batzenhofen und Gablingen. Nicht immer seien diese Aktionen für die Musikschule kostendeckend, meinte Kraus. „Dennoch bieten wir sie an.“ Erst im regelmäßigen Zusammenspiel komme der soziale Aspekt des Musizierens zur vollen Entfaltung. „Der Gedankenaustausch und das gegenseitige Anspornen sind eine wunderbare Energiequelle für die lernenden Musiker“, resümierte der Musikschulleiter.
Neu ist an der Musikschule das Unterrichtsfach Veeh-Harfe. Für das Spiel auf diesem Instrument seien Notenkenntnisse im herkömmlichen Sinn nicht erforderlich, erklärte Kraus. „Selbst musikalische Laien können es innerhalb kurzer Zeit spielen. In die Saiteninstrumente habe die Musikschule rund 5000 Euro investiert. Die Nachfrage für diesen Unterricht sei groß. Unter anderem erhalte eine Klasse der Franziskus-Förderschule wöchentlich Unterricht.

Wichtig: Qualitätssicherung

Weiter verwies Robert Kraus auf die Neuerung beim Jahreskonzert. Diesmal sei nicht die Aneinanderreihung von einzelnen Titel im Mittelpunkt gestanden, sondern die Aufführung des Musicals „Leben im All“ (wir berichteten). Das Projekt sei für alle Beteiligten eine sehr große Herausforderung gewesen. Die Veranstaltung habe eindrucksvoll ideenvolle Fantasien gezeigt, was Musikschüler alles leisten können und wie Zusammenarbeit positiv funktioniere.
Der Leiter der Musikschule erinnerte aber auch daran, dass die Bildungseinrichtung ihren Schülern erneut das Sprungbrett für eine solide musikalische und tänzerische Ausbildung geboten habe, bei der der Spaß am Musizieren, Singen und an der Bewegung im Fokus stand. Kraus sprach zudem die Qualitätssicherung an. Sie werde an der Musikschule durch bewährte, stets aktualisierte Unterrichtskonzepte, erprobte Organisationen, fundiert ausgebildete Lehrkräfte, Fortbildungen und regelmäßige Qualitätskontrollen und -entwicklungen garantiert.

Gegen Gewalt und Intoleranz

Vorsitzender Armin Gaurieder blickte auf das bevorstehende 20-jährige Jubiläum des Musikschulgebäudes zurück. „Musik braucht Raum“, verdeutlichte er dann auch treffend. Nur so sei die Pflege und Vermittlung des Kulturguts Musik mit seinen ständig wachsenden Anforderungen zu bewältigen. Dabei wartete er mit Zahlen auf: „Die Lehrer vermitteln 599 Schülern in 50 verschiedenen Unterrichtsfächern die Liebe zur Musik.“ Auch die Arbeit habe um ein Vielfaches zugenommen. „1974 waren wir etatmäßig für 20 000 Mark verantwortlich, mittlerweile für rund ein Dreiviertelmillion Euro.“
Gleichgeblieben sei allerdings die Basisaufgabe der Musikschule, stellte Gaurieder erfreut fest: „Damals wie heute ist die Musik das größte und natürlichste Heilmittel gegen Gewalt und Intoleranz.“
Schatzmeisterin Maria Vogel ließ einmal mehr detailliert den Kassenbericht Revue passieren. Den 714 000 Euro Einnahmen 2014 stünden knapp mehr als 713 000 Euro Ausgaben gegenüber, betonte sie.
Darüber hinaus ehrte die Musikschule langjährige Mitglieder: Hermann Strupf, Rolf Camminadi, Heinz Abele, Günter Kloss und Brigitte Schweiger für 25-jährige treue Mitgliedschaft sowie Angelika Beyer, Günter Gebauer, Ernst Koeppel, Walter Reithmeier, Klaus Kleinsteuber und Gerhard Schuster junior und senior für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit.